Getestet unter Segeln: Die neue FIRST 30 von BENETEAU

Beneteau First 30

Wie segelt sich der neue „Planning Cruiser“? Wir haben es für Sie getestet

Wir haben es Ihnen in unserem letzten Blog-Artikel zum ancora Yachtfestival 2025 schon angekündigt: Wir haben für Sie die FIRST 30 unter Segel getestet und möchten Ihnen unsere Eindrücke und Empfehlungen weitergeben. Wir waren sehr froh, dass es diese nagelneue Yacht gerade frisch aus der Werft angeliefert noch pünktlich zur Bootsmesse geschafft hat: Viele dutzend Besucher kamen eigens für diese Yacht nach Neustadt in die ancora Marina und so freuten sich unsere Yacht-Berater über viele Gespräche und Führungen über das Boot.

Ein Star des ancora Yachtfestivals: Die neue BENETEAU First 30

Ein Star des ancora Yachtfestivals: Die neue BENETEAU First 30

Die FIRST 30 wurde bei der letzten BOOT Düsseldorf im Januar vorgestellt. Dort gab es tatsächlich die Baunummer 1 zu sehen, die „noch ganz feucht“ war, wie die Werftvertreter schmunzelnd zugaben – auch hier war gerade so die Deadline gehalten worden. Die Überraschung war aber perfekt: Anstelle der projektierten 3.200 Kilogramm Gesamtgewicht konnten ganze 160 Kilo (!) eingespart werden, sodass das Standardboot nun nur noch 3.040 Kilogramm wiegt: Das wird sich später noch eindrucksvoll zeigen …

Kompakte Maße, einfaches Handling: Perfekt für die Ostsee!

Kompakte Maße, einfaches Handling: Perfekt für die Ostsee!

Für uns als Ihr BENETEAU-Händler im Norden Deutschlands stellt die 10-Meter-Klasse den „Sweet Spot“ für Ostsee-Segelboote dar. Boote, die zwischen 30 und 35 Fuß groß sind, können aus unserer Sicht dieses tolle Revier am besten „erobern“ – man bekommt eigentlich immer und überall einen Liegeplatz, kann auch die kleinsten Häfen (Stichwort: Dänische Südsee) ansteuern und profitiert ganz nebenbei vom besten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Wie wichtig die 10-Meter-Yachten für Sie als Ostsee-Segler sind, zeigt sich deutlich im Verkaufs-Erfolg der OCEANIS 30.1, die noch immer fast konkurrenzlos in diesem Revier ist. Mit der FIRST 30 bekommen Sie nun die Möglichkeit, den Komfort eines Cruising-Bootes mit der Speed eines Performers zu kombinieren. Wie segelt sie sich nun also, diese neue FIRST 30? Lassen Sie uns endlich ablegen!

Ablegen zum Segeltest der neuen FIRST 30!

Unsere Yacht-Berater sowie einige Interessenten und Gäste finden sich am zweiten Tag der Boot Show kurz nach Messeschluss gegen 18 Uhr am Liegeplatz ein. Mit sechs erwachsenen Männern ist das Boot zwar lange noch nicht überbesetzt, das Gewicht des einen oder anderen Bierbauches aber sollte sich später in der Neustädter Bucht als kleiner Hemmschuh erweisen … Eine FIRST legt man ab, wie eine Jolle. Dank des extrem geringen Gewichtes ist das Ein- und Ausparken dieses Bootes selbst für Anfänger kein Problem.

Hoch mit den edlen Laminatsegeln – was hat die FIRST 30 drauf?

Hoch mit den edlen Laminatsegeln – was hat die FIRST 30 drauf?

Der kleine Diesel schnurrt wie ein Kätzchen. Wahlweise können Sie die FIRST 30 auch mit einem voll-elektrischen Antrieb bekommen. Lithium-Ionen-Batterien der neuesten Generation treiben einen hochwertigen Kräutler-Motor Made in Austria an. Die Solar-Anlage sorgt bei diesem Boot für konstantes Nachladen: Wir empfehlen die Elektro-variante der FIRST 30 vor allem Inshore-Seglern. Die bisweilen doch längeren Flauten-Passagen auf der Ostsee würden wir aus seemännischer Sicht zumindest jetzt noch mit der reichweite eines Dieselmotor sicherer abdeckt wissen. Draußen vor dem Hafen weht ein vergleichsweise laues Windchen, keine 8 Knoten …

Alle Leinen für perfekten Segeltrimm sind im Cockpit

Alle Leinen für perfekten Segeltrimm sind im Cockpit

Schnell und mühelos ist das Großsegel gesetzt. Dank hochwertiger Mastrutscher (selbstverständlich kugelgelagert), sollte das Setzen, das Bergen und vor allem das Reffen des Großsegels auch bei viel Wind oder extremen Wetterbedingungen kein Problem sein. Wir empfehlen beim Kauf (eines jeden Segelbootes, übrigens!) immer, in hochwertige Mastrutscher für das durchgelattete Groß zu investieren. Es dauert nur Sekunden und die Genua ist ausgerollt. Schnell sind beide Segel getrimmt und dicht geholt, der Traveller kommt etwas nach Luv – und dann geht es hoch heran, an den Wind.

Leichtfüßig auf dem Ruder – extrem responsiv

Eine FIRST zu segeln, das heißt immer, Wert auf aktives Segeln zu legen. Wir haben bei BM-Yachting viele dutzende FIRST-Kunden und -Eigner. Allesamt sind begeisterte Segler, die gerne flott unterwegs sein wollen und durchaus den Vorzug eines schnelles Bootes zu schätzen wissen. Auch wenn es nicht immer unbedingt um Regatten geht – schnell segeln, das bedeutet vor allem Spaß mit Wind und Wellen zu haben. Zentral dafür ist die Steuerfähigkeit und Responsivität eines Segelbootes. Wie alle modernen Segelboote mit gleitfähigem, breiten Heck, ist auch die FIRST 30 mit einer Doppelruderanlage ausgerüstet.

Wie gewohnt bei den FIRST von Seascape: Sie liegen top auf den Doppelrudern

Wie gewohnt bei den FIRST von Seascape: Sie liegen top auf den Doppelrudern

Es wird viel geschrieben und noch mehr erzählt über angebliche Nachteile von Doppelruder-Yachten. Wir finden, wenn man die Vorzüge kennt und diese einzusetzen weiß, ist der Fakt, dass die Doppelruder nicht mehr im Schraubenstrom sind, absolut zu vernachlässigen. Im Gegenteil: Beim Manövrieren und vor allem bei wenig Speed lässt sich die FIRST 30 punktgenau steuern und fährt buchstäblich „wie auf Schienen“ in selbst die engsten Boxen. Nun, unter Segeln, zeigt sich der wahre Grund, warum eine Doppelruder-Anlage aus seglerischer Sicht zu bevorzugen ist: Schnelle, selbst nur kurze Steuerimpulse setzt das Boot sofort in Kurskorrekturen um. Auch wenn wir an dem Testtag keine wirklich als spannend zu bezeichnenden Wind-bedingungen vorfinden, merken alle, die die Pinne in der Hand haben, schnell, wie unglaublich leichtfüßig die neue 30er reagiert.

Beeindruckende Leichtwind-Segeleigenschaften

Beeindruckende Leichtwind-Segeleigenschaften

Damit lässt sich die FIRST 30 nicht nur besonders sicher in der Marina und im Hafen steuern, sondern auch sehr präzise segeln. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass ein klassisches Vorstart-Getümmel und die anschließende erste Hatz zur Luv-Tonne bei engen Regatten bestens geeignet ist, um mit dem genauen Steuerverhalten der FIRST 30 gekontert zu werden. Selbst bei unserem Segeltest, wo wir selten schneller als 5 Knoten Boatspeed werden, können wir gutes Feedback durch das Rudergestänge spüren und intuitiv sowie präzise steuern. Haken dran: Die FIRST 30 ist schon einmal des Steuermann‘s Liebling!

Beeindruckende Segelleistungen bei sehr wenig Wind!

Leider – oder vielleicht sogar zum Glück? – segnet uns der frühe Segelabend mit eher lauem Wind. Die Bord-Elektronik zeigt selten Wind über 8, 9 Knoten an. So versuchen wir, einige Windfelder in der näheren Umgebung zu erreichen, um wenigstens eine Idee von den Gleiteigenschaften diese Yacht zu bekommen. Dass die FIRST 30, ebenso wie ihre größere Schwester FIRST 36 und in vielen Belangen auch wie die kleinere FIRST 37 SE die ganz neue Bootskategorie des „Planning Cruisers“ oder „Gleitkreuzer“ ins Leben gerufen hat, wissen Sie spätestens seit diesem Artikel.

Schnell kann bei viel Wind jedes Boot: Der Trick sind die Leichtwind-Leistungen.

Schnell kann bei viel Wind jedes Boot: Der Trick sind die Leichtwind-Leistungen.“

Die Rechnung ist einfach: Wer schneller segelt, ist entweder früher da und hat somit mehr Zeit am Zielort, oder er kann in gleicher Zeit weiter segeln, und somit entferntere Seegebiete erreichen. Auf Ostsee-Verhältnisse umgemünzt kann das mit der FIRST 30 durchaus bedeuten, dass der klassische Bornholm-Trip nun auf Öland und sogar Gotland ausgedehnt werden kann – in gleicher Zeit! Und das alles natürlich, ohne die Sicherheit zu gefährden. FIRST-Boote sind weiterhin „Jedermann-Schiffe“. Man muss kein ausgewiesener Regatta- oder Trimm-Experte sein, um eine FIRST ans Gleiten zu bekommen und sicher sowie kontrolliert zu segeln. Sie sind und bleiben Familienboote.

Hohe Kante und hoch an den Wind: 6 kn bei 8 kn TWS!

Hohe Kante und hoch an den Wind: 6 kn bei 8 kn TWS!

Von Gleitfahrt (die bei der FIRST 30 etwa ab 7.5 bis 8 kn Boatspeed eintritt) können wir bei unserem Segel-Test nur träumen. Allerdings finden wir es absolut fantastisch, dass es uns gelingt, aus nur 8 Knoten TWS Wind an diesem Abend bis zu 6 Knoten Speed herauszuholen! Und das trotz sechs schwerer Erwachsener und unter Standard-Besegelung! Zu den Segeln gibt es allerdings noch einiges zu sagen …

Top Performance braucht gute Segel

Wie bei jeder Yacht, die Sie bei BENETEAU kaufen können, werden auch die FIRST 30 ab Werft mit Standardsegeln von NORTH SAILS ausgeliefert. Diese Tuche sind auf dieses Boot abgestimmt und verrichten einen guten Dienst. Wir empfehlen Ihnen allerdings, gerade bei den Segeln in Individual-Anfertigungen regionaler Segelmacher zu investieren: Und das gilt nicht nur für die Regatta-Segler mit Siegambitionen, sondern auch für die Familien- und Fahrtensegler. Unsere Kunden der getesteten FIRST 30, Sie sehen es auf den Bildern, haben sich für triradial geschnittene Laminatsegel von Elvström entschieden. Aus gutem Grund.

Standardsegel ab Werft oder individuell?

Standardsegel ab Werft oder individuell?

Die wertfseitigen Standardsegel sind eher wie ein Tausendsassa: Abgestimmt und gebaut für einen Durchschnittssegler. Wenn der Gewinn des Silverrudders oder einer anderen Regatta auf Ihrem Programm steht, dann wissen Sie als versierter Segler sowieso längst, dass individuell auf Ihre Bedürfnisse, Crew-Größe oder Segel-Stil angefertigte Tuche nicht nur besser performen, sondern auch länger halten. Bei Fahrtenseglern ist der Qualitätsgewinn sogar noch größer: Ausgewiesene Fahrten-Laminate halten länger als Racing-Membransegel und können auf Wunsch auch mit zusätzlichen Reffreihen oder Verstärkungen versehen werden. BM-Yachting unterhält gute Verbindungen zu den Lofts der Top-Marken und kann Ihnen eine exzellente Beratung sowie beste Kontakte vermitteln, damit Ihre Segel dann später auch das Optimum aus Ihrem neuen Segelboot herausholen.

Das volle Potenzial mit Gennaker & Code 0 erreichen

Das volle Potenzial mit Gennaker & Code 0 erreichen

Apropos Optimum: Das wäre es gewesen, an unserem Testtag! Wenn wir am schicken integrierten Bugspriet der FIRST 30 einen Code 0 oder Gennaker hätten anschlagen können. Boatspeeds gleich und sogar schneller als die Windgeschwindigkeit sind dann absolut möglich! Mittlerweile sind moderne Furling- sowie Bergesysteme sowohl für die Amwind-Segel Code 0 und die Vorwindsegel der asymmetrischen Spinnaker (also der Gennaker) so sicher und fail safe, dass diese beeindruckenden Blister ebenfalls einfach von jedermann bedient werden können. Ein Muss auf einer Regattayacht sind diese allemal! Keine Welle, unter 10 Knoten TWS – perfekt für den Genni!

Super Segelleistungen sind ja schön und gut: Wie steht es mit dem Komfort?

Während sich die Jungs oben an Deck einen Spaß daraus machen, mit Segel-Twist, Traveller-Finetuning und Leetrimm noch ein Zehnten mehr Knoten aus dem Boot zu quetschen, fragen Sie sich sicher: Und wie sieht es unten aus? Hier empfehlen wir Ihnen unseren ausführlichen Schiffsrundgang, den Thorsten Bergheim an Bord der FIRST 30 während der BOOT Düsseldorf gemacht hat: Klicken Sie hier.

Geräumig & modern: Unter Deck der FIRST 30 ist es sehr aufgeräumt.

Geräumig & modern: Unter Deck der FIRST 30 ist es sehr aufgeräumt.

Ein Blick nach unten beim Segeltest zeigt wieder einen Effekt der FIRST 30 sehr eindrucksvoll, der uns schon im Januar auf der Bootsmesse aufgefallen ist: Dieses Boot wirkt bedeutend größer unter Deck, als es in Wirklichkeit ist! Das mag an den cleveren Linien von Lorenzo Argento liegen, der es geschafft hat, mit nur wenigen Strichen ein ebenso modernes und dynamisches Interieur zu erschaffen, wie ein zeitloses. Mit wenigen gestalterischen Elementen (die natürlich der Wahrung des Gewichtes dienen), erzeugt die FRIST 30 innen ein helles, Licht durchflutetes Ambiente. Eigner haben hier viele Möglichkeiten, durch eigene Deko das Boot zu individualisieren.

Die Jungs haben Spaß an Deck.

Die Jungs haben Spaß an Deck.

Selbstverständlich sind in der FIRST 30 keine schweren Holz-Einbauten zu finden. Niedriges Gewicht ist der Schlüssel zur Gleitfähigkeit. Trotzdem wirkt die FIRST 30 nicht einmal annähernd so „kalt“, wie manche Performance-orientierten Wettbewerber. Die großen Skylights sowie die Rumpffenster lassen viel natürliches Licht in den Salon, die clevere indirekte Beleuchtung tut das ihre. Wir finden, hier lässt es sich auch an verregneten Hafentagen gut aushalten! Dafür sorgt dann auch die komplett ausgestattete Bord-Küche.

Unser Fazit: Was kann die FIRST 30?

Nach knappen zwei Stunden zwischen Amwind-Trimm und Downwind-Parts kehren wir wieder um an den Liegeplatz: Immerhin muss das Boot noch für den letzten Messetag und die Besucher gereinigt werden. Wie lautet also das Fazit nach diesem Testsegeln? Die FIRST 30 verspricht aufgrund der beeindruckenden Segelleistung heute – also aus quasi kaum/kein Wind immerhin bis 6 Knoten herauszuholen, und das mit nur Standardbesegelung – genau die Segeleigenschaften, die versprochen wurden. Sie ist eine Wölfin im Schafspelz!

Top-Boot für die Ostsee: Ob Racing oder Cruising ...

Top-Boot für die Ostsee: Ob Racing oder Cruising …

Sie lässt sich sehr leichtfüßig steuern, an der Pinne hat man beste Sicht über das Deck. Die Trimm-Einrichtungen sind auch Einhand schnell zu erreichen, Groß- und Vorschoten können ohne Probleme von einem Einhandsegler bedient werden. Voraussetzung ist hier natürlich der Autopilot. Des weiteren fällt uns auf, dass das Boot sehr „verzeihend“ segelt – ein Effekt, den FIRST 27 SE-Segler auch kennen. Ein Indiz dafür, dass Sie als Anfänger keine Angst vor dem Potenzial dieses Bootes haben brauchen.

Sie wählen aus, wie scharf Ihre FIRST 30 wird!

Sie wählen aus, wie scharf Ihre FIRST 30 wird!

Zurück im Hafen packen wir das schicke neue Groß auf den Baum und bändseln es mit Zeisingen fest. Selbstverständlich bietet die Optionsliste der FIRST 30 viele Extras an, von den Lazy Jacks & Lazy Bag bis zur Heizung. So können sich Eigner dieses Boot genau so zusammenstellen, wie es ihr individuelles Segelprogramm verlangt. Jetzt rechnen sich die vielen Gäste an Bord – in nur wenigen Minuten haben wir das Boot hafenfertig bekommen. Es war ein toller erster Segeltest: Wir verabreden uns schon, mit einem nächsten Boot dann auch einmal bei +15, 20 oder mehr Knoten rauszugehen – und dann soll es am Heck aber spritzen!

Vom Publikums-Magnet zum Verkaufs-Schlager

Sie tragen sich mit dem Gedanken, eine FIRST 30 als Ihr neues Segelboot in Betracht zu ziehen? Wir senden Ihnen gern auf Anfrage die aktuellen Options- und Preislisten zu. Apropos Preis: Der liegt bei sehr attraktiven 119.000 € für das Basis-Boot! Das ist in diesem Bootssegment und angesichts der hochwertigen Grundausstattung der Yacht absolut einmalig! Letztlich sind aus unserer Sicht nur sehr wenige Zusatzoptionen notwendig, um die Yacht entweder „race ready“ oder segelfertig für Ihren nächsten Urlaub zu konfigurieren.

Es lohnt sich, jetzt Ihre FIRST 30 zu bestellen!

Es lohnt sich, jetzt Ihre FIRST 30 zu bestellen!

Warten Sie aber nicht zu lange, denn auch wir wissen nicht, wann die Werft diesen Einführungspreis an die Realitäten des Marktes anpassen wird. Unsere Yacht-Berater stehen für Sie bereit, entweder am Telefon oder bei uns in Flensburg, Sie auf Ihrer Reise zur neuen FIRST zu begleiten.